Der Solling - das fast unbekannte Mittelgebirge

Der Solling gehört nicht zu den bekanntesten Wald- und Bergregionen  Niedersachsens, aber zu den größten und ursprünglichsten. Der Harz hat die höheren Gipfel und die dunkleren Nadelwälder, im Solling findet man dafür Ruhe und Einsamkeit. Die Natur hat hier klar Vorrang, weswegen der Solling auch zum Wald des Jahres 2013 gewählt wurde. Der relativ dünn besiedelte Höhenzug erstreckt sich im südliche Zipfel Niedersachsens von der Weser bis fast zur Leine. Zusammen mit dem nördlich zwischen Bodenwerder und Escherhausen gelegenen Vogler bildet er den Naturpark Solling-Vogler. Die Region umfasst insgesamt 52.000 Hektar vorwiegend mit Buchenwäldern. 400 km ausgewiesene Mountainbike Strecken laden zum Erkunden ein (die Karte mit allen Touren liegt im Ferienhaus) und Wanderer können Kilometer weit durch die Wälder streifen, ohne einer Menschenseele zu begegnen.


 

Der Hochsolling - Moore und sanfte Täler

Von Dassel wie auch von der Weser steigt der Solling stetig an und erreicht mit der Großen Blöße bei Silberborn seine höchste Erhebung von 530 Metern. Viele schöne Touren führen von hier aus durch das Hochmoor Mecklenbruch oder durch das Hellental hinab zurück nach Dassel. Mehrere 'Lebensraum Routen' erklären die Fauna und Flora und erläutern, welchen Einfluß der Mensch auf die Landschaft genommen hat. Über einen Steg geht man trockenen Fusses durch das Moor. Wiesengräser prägen die Hochmoorfläche, außerdem wachsen dort Wollgras, Glockenheide und eine sehr seltene Heidekrautart: der Sumpfrosmarin, auch Rosmarinheide genannt.

Besonders interessant ist der Hochsolling-Rundwanderweg. Auf etwa 20 Kilometern führt er an fast allen Sehenswürdigkeiten der Gegend vorbei. Wanderer können an verschiedenen Stellen starten. Verlaufen kann man sich kaum, denn die Strecke ist gut ausgeschildert. Das ovale Logo des Hochsolling-Rundwanderwegs zeigt Berge, einen Fluss und eine Kirche.

 

 

Solling-Vogler Region

Naturpark Solling-Vogler


Die Weserrenaissance

Der Wildpark Neuhaus - nicht so langweilig wie der Name vermuten lässt

Mit neu gestalteten Eingangsbereich lädt der Wildpark Neuhaus zum Besuch ein. Wölfe, Luchse und Wildschweine sind in natürlicher Umgebung zu beobachten. Durch die Gehege von Dam- und Rotwild kann man direkt wandern und einem Hirsch eventuell direkt in die Augen sehen. Besonders lohnenswert ist ein Besuch Anfang Oktober zur Brunftzeit. Hinter dem Wildpark tauchen die ersten Eichenalleen auf, die kilometerlang durch den Solling führen. Die Alleebäume wurden vor rund 250 Jahren gepflanzt. Heute gelten sie bei Bewohnern des Sollings und Naturliebhabern als erhaltenswerter Schatz. Ebenfalls beeindruckenden die Kilometer langen Sandsteinmauern, die als Begrenzungen verschiedener Hütewiesen angelegt wurden. Gut erreichbar vom Wildpark ist auch der 33 Meter hohe Sollingturm. In der Ferne reicht er bis zum Teutoburger Wald mit dem Hermannsdenkmal, im Südwesten bis zu den Bergen des Weserberglandes, jenseits der Weser.

 

Wildpark Neuhaus

Seite des Mittelalterhauses
Hutewaldprojekt auf der Seite Naturpark Solling-Vogler


Hutewaldprojekt und Mittelalterhaus Nienover

Nahe dem Schloß Nienover im südlichen Solling haben die niedersächsischen Landesforsten ein 170 Hektar großes Areal für das Hutewald Projekt hergerichtet. Noch bis vor 150 Jahren prägte die Hutewirtschaft die Wälder, wo durch Verbiss von Jungtieren durch Kühe, Pferde und Schafe eine lichte Fläche in den Wäldern verblieb. Diese schuf eine einzigartige Fauna die Lebensraum für viele Pflanzen lies. Im Projektgebiet wird mit ca. 20 Rindern und 20 Ponys eine neue Form der Beweidung erprobt. Durch die Beweidung mit wenigen Tieren auf großer Fläche wird ermittelt, wie die in Hutelandschaften vorherrschende Arten- und Lebensraumvielfalt am Besten erhalten werden kann.

Sie haben die Möglichkeit, die Projektfläche auf einem Rundweg zu durchwandern. Zahlreiche Info-Tafeln erläutern Ihnen dabei die Projektziele und Sie können das natürliche Verhalten der Rinder und Ponys im Wald erfahren. Es gilt allerdings ein Wegegebot.

Direkt neben dem Schloss Nienover steht das Mittelalterhaus auf der ehemaligen Siedlung Nienover. Nienover war eine alte Ansiedlung in den Höhenlagen des Solling. In einer Zeit, in der aller Orten Menschen den Solling als Lebensraum erschlossen hatten, erlebte Nienover seine Blütezeit vom 11. bis in das 13. Jh.  Allerdings gab es die Siedlung nur 3 Generationen wodurch bei Ausgrabungen eine wenig überbaute Stätte freigelegt werden konnte. An dieser Stelle wurde ein Haus aus dem Jahr 1230 rekonstruiert, das umgeben von Wiesen mit weiten Blick ins Reiherbachtal im Solling liegt.

Heute wird das Haus fast jedes Wochenende von Gruppen bewohnt, die das Mittelalter wieder erleben möchten.